Halluzinationen: Wahrnehmungen selbstgemacht

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Halluzinationen: Wahrnehmungen selbstgemacht
Autor: Julia Groß

Halluzinationen, das klingt nach 70er-​Jahre-​Flowerpower-​Drogen – oder nach geschlossener Anstalt. Dabei sind weder Drogenkonsum noch eine psychische Krankheit nötig, um Dinge zu sehen, die gar nicht da sind.

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Ingo Rentschler, Prof. Dr. Michael Bach

Veröffentlicht: 03.11.2016

Niveau: mittel

Das Wichtigste in Kürze
  • Halluzinationen können viele Ursachen haben – etwa die Einnahme von Drogen wie LSD oder Meskalin.
  • Auch Schädigungen der Sehnerven oder Migräne können dazu führen, dass man Dinge sieht, die gar nicht da sind.
  • Gemein ist visuellen Halluzinationen eine Störung im Zusammenspiel von visuellem System und Strukturen des Gedächtnisses.
  • Halluzinationen sind auch eine Begleiterscheinung mancher psychischer Erkrankungen wie Psychosen. Hier stehen jedoch eher akustische Trugwahrnehmungen im Vordergrund.

Gedächtnis

Gedächtnis/-/memory

Gedächtnis ist ein Oberbegriff für alle Arten von Informationsspeicherung im Organismus. Dazu gehören neben dem reinen Behalten auch die Aufnahme der Information, deren Ordnung und der Abruf.

Der Naturforscher Charles Bonnet (1720 – 1793) war bestürzt über das, was sein Großvater ihm erzählte: In den Ecken seines Wohnzimmers sah der rüstige Alte kleine Männer, Frauen und Pferdekutschen, und das beinahe jeden Tag. Dabei war er körperlich und geistig fit, nur die Augen bereiteten in letzter Zeit häufiger Probleme – nichts Außergewöhnliches bei einem beinahe 80-​Jährigen.

Zumindest war die Tatsache beruhigend, dass dem Großvater durchaus klar war, dass außer ihm niemand diese Leute sah. Helfen konnte ihm trotzdem keiner. Bonnet beschrieb das Phänomen Mitte des 18. Jahrhunderts und zog den Schluss, dass wohl das Gehirn für die Trugbilder verantwortlich sein musste. Jahre später erlebte der Schweizer Wissenschaftler selbst ähnliche Erscheinungen.

Erst über 200 Jahre später weiß man mehr über die Hintergründe des nach ihm benannten Charles-Bonnet-Syndroms. Mit Geisteskrankheiten haben diese Erscheinungen jedenfalls nichts zu tun. Dafür verantwortlich sind vielmehr bestimmte Augen- oder Sehnervenschädigungen. Die Betroffenen leiden an grauem Star, Makuladegeneration oder Netzhautschäden aufgrund von Diabetes: alles Erkrankungen, die vor allem im Alter auftreten.

Auch große Gesichtsausfälle infolge von Schlaganfällen oder Glaukom kommen als Ursache in Frage. Hinzu kommt, dass die Betroffenen oft nur wenige Sozialkontakte haben, was bei alten Menschen ebenfalls leider keine Seltenheit ist. Und offenbar geht das komplexe Mustererkennungssystem in unserem Gehirn dazu über, bei fehlenden Reizen etwas “zu erfinden” – was es sowieso bei uns allen macht, z.B. im blinden Fleck. Hielt man das Charles-Bonnet-Syndrom noch in den 50er Jahren für sehr selten, gehen Wissenschaftler heute davon aus, dass zwischen 10 und knapp 60 Prozent aller Patienten mit entsprechend verminderter Sehschärfe solche visuellen Trugwahrnehmungen haben – es erzählen nur die wenigsten davon. Aufklärung über die harmlose Ursache dieser Trugbilder kann eine große Hilfe sein.

Auge

Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb

Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.

Schlaganfall

Schlaganfall/Apoplexia cerebri/stroke

Bei einem Schlaganfall werden das Gehirn oder Teile davon zeitweilig nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und dem Energieträger Glukose. Häufigster Auslöser des Schlafanfalls ist eine Verengung der Arterien. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzliche Sehstörungen, Schwindel sowie Lähmungserscheinungen. Als Langzeitfolgen können verschiedene Arten von Gefühls– und Bewegungsstörungen auftreten. In Deutschland ging 2006 jeder dritte Todesfall auf einen Schlaganfall zurück.

Von Migräne zur göttlichen Vision

Eine Wahrnehmung eines Sinnessystems, ohne dass eine Reizgrundlage vorliegt – so lautet die Definition von Halluzinationen. Viele Menschen denken bei dem Begriff sofort an psychische Krankheiten oder exzessiven Drogenkonsum. Dabei können spektakuläre Trugwahrnehmungen, die meistens auf irgendwann einmal gespeicherten Gedächtnisinhalten beruhen, genauso gut viel profanere und deutlich häufiger vorkommende Ursachen haben. So berichtete etwa die Nonne Hildegard von Bingen (1098 – 1179) von ihren Visionen: „Doch plötzlich geht aus dem Geheimnis des auf dem Thron Sitzenden ein großer Stern mit lichtem Glanze und strahlender Schönheit hervor. Ihm folgten zahlreiche sprühende Funken. Mit all seinen Trabanten zieht der Stern zum Süden hin. Sofort erloschen sie und wurden schwarz wie Kohle.“

Hildegard, die zu ihrer Zeit aufgrund ihrer theologischen und medizinischen Werke einen hohen Bekanntheitsgrad genoss, hielt diese Erscheinungen für Mitteilungen von Gott. Der britische Neurologe Oliver Sacks ist anderer Meinung: Er glaubt, dass die Gründerin des Klosters Rupertsberg an einer sehr starken Migräne litt.

In etwa 15 bis 20 Prozent aller Fälle geht dem Kopfschmerz-​Anfall eine sogenannte Auraphase voraus. Dabei kommt es typischerweise zu Sehstörungen, zum Beispiel wandernden unscharfen Bereichen im Gesichtsfeld – der Fachbegriff dafür lautet Flimmerskotom. Ebenfalls häufig sind Phosphene, Lichtwahrnehmungen, die sich auch künstlich durch Druck auf die Augen oder elektrische Reize erzeugen lassen. Eine Auraphase kann bis zu 60 Minuten anhalten. Dass Hildegard von Bingen solche Sinnestäuschungen für göttliche Offenbarungen hielt, erscheint gerade in ihrem klösterlichen Umfeld durchaus plausibel.

Oft bekommen Halluzinationen wie bei Hildegard eine kulturelle Dimension. So soll sich der berühmte Künstler Vincent van Gogh aus den visuellen Erscheinungen bei Migräneanfällen Inspiration für seinen Malstil geholt haben. Im 18. Jahrhundert gingen Menschen zu „Phosphen-​Partys“, wo sie sich unter Strom setzen ließen, um die dadurch hervorgerufenen Lichterscheinungen zu beobachten. Und immer wieder war es in Intellektuellen– und Künstlerkreisen en vogue, halluzinogene Drogen einzunehmen.

Wahrnehmung

Wahrnehmung/Perceptio/perception

Der Begriff beschreibt den komplexen Prozess der Informationsgewinnung und –verarbeitung von Reizen aus der Umwelt sowie von inneren Zuständen eines Lebewesens. Das Gehirn kombiniert die Informationen, die teils bewusst und teils unbewusst wahrgenommen werden, zu einem subjektiv sinnvollen Gesamteindruck. Wenn die Daten, die es von den Sinnesorganen erhält, hierfür nicht ausreichen, ergänzt es diese mit Erfahrungswerten. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen und erklärt, warum wir optischen Täuschungen erliegen oder auf Zaubertricks hereinfallen.

Gesichtsfeld

Gesichtsfeld /-/field of view

Der Bereich der Außenwelt, der bei ruhiger Kopfhaltung und geradem Blick wahrgenommen werden kann. Beim Menschen beträgt er in der Horizontalen ca. 180°, in der Vertikalen ca. 60°. Hasen erreichen durch ihre seitlich gestellten Augen 360°, wobei das binokulare Gesichtsfeld – also die Schnittmenge beider Augen – nur 30° umfasst.

Auge

Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb

Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.

Unter Drogen

Im 20. Jahrhundert brachte es hier insbesondere Lysergsäurediethylamid – kurz LSD – zu einem enormen Bekanntheits– und Verbreitungsgrad. Der Schweizer Chemiker Albert Hoffmann hat die Substanz 1938 hergestellt – in den Labors des Pharmakonzerns Sandoz, der später im Unternehmen Novartis aufging. Eigentlich wollte er eine Kreislaufstimulans aus dem giftigen Mutterkorn-​Pilz synthetisieren. Fünf Jahre später kam er noch einmal auf die zunächst verworfene Verbindung zurück und entdeckte im Selbstversuch ihre erstaunliche Wirkung:

„Ich konnte nur noch mit größter Anstrengung verständlich sprechen und bat meine Laborantin, die über den Selbstversuch informiert war, mich nach Hause zu begleiten. Schon auf dem Fahrrad nahm mein Zustand bedrohliche Formen an. Alles in meinem Gesichtsfeld schwankte und war verzerrt. Auch hatte ich das Gefühl, mit dem Fahrrad nicht vom Fleck zu kommen. Indessen sagte mir später meine Assistentin, wir seien sehr schnell gefahren. Zuhause waren meine Möbel in ständiger Bewegung, wie belegt, wie von innerer Unruhe erfüllt. Die Nachbarsfrau, die mir Milch brachte – ich trank im Verlauf des Abends fast zwei Liter – erkannte ich fast nicht mehr. Das war nicht mehr Frau R., sondern eine bösartige, heimtückische Hexe mit einer farbigen Fratze.“

Sandoz stellte LSD als Medikament zur psychiatrischen Behandlung und zu Forschungszwecken zur Verfügung, bis es in den USA 1966 und in Deutschland 1971 verboten wurde. Als legale Droge prägte LSD die Hippie-​Ära der 60er Jahre. In dem Glauben, dass die bewusstseinserweiternde Wirkung die Gesellschaft verbessern könnte – oder aber einfach nur um des bunten Rausches Willen – wurde LSD massenhaft bei Konzerten und anderen „Happenings“ konsumiert. Eine Gruppe von Schriftstellern und Künstlern, die „Merry Pranksters“, reisten zeitweise mit einem Bus durch die USA, um überall LSD an Interessierte zu verteilen. Sie veranstalteten auch Konzerte mit der Band „Grateful Dead“, die versprach, Zuhörer auf dem LSD-​Trip mit auf ihren „Dunklen Stern“ (Dark Star) zu nehmen.

Gesichtsfeld

Gesichtsfeld /-/field of view

Der Bereich der Außenwelt, der bei ruhiger Kopfhaltung und geradem Blick wahrgenommen werden kann. Beim Menschen beträgt er in der Horizontalen ca. 180°, in der Vertikalen ca. 60°. Hasen erreichen durch ihre seitlich gestellten Augen 360°, wobei das binokulare Gesichtsfeld – also die Schnittmenge beider Augen – nur 30° umfasst.

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LSD ist ähnlich aufgebaut wie Serotonin

Die Wirkung von LSD beruht auf der Ähnlichkeit der Verbindung mit einer wichtigen Transmittersubstanz des Gehirns, dem Serotonin. Innerhalb des Serotinsystems übt es auf manche Rezeptortypen eine hemmende, auf andere eine erregende Wirkung aus. Speziell im Locus coeroleus lässt LSD Neurone schneller feuern – eine Region im Hirnstamm, welche die unterschiedlichsten Sinneseindrücke integriert und mit vielen anderen Hirnarealen verschaltet ist. Die übermäßige Stimulation scheint die Verarbeitung der Sinneswahrnehmungen gehörig durcheinanderzubringen.

Eine ähnliche, wenn auch viel weiter zurückreichende Geschichte hat Meskalin. Mexikanische Indianer konsumieren den Stoff auf dem Peyote-​Kaktus wegen seiner halluzinogenen Wirkung schon seit circa 3000 Jahren. Parallel zu LSD sammelten und verarbeiteten im 20. Jahrhundert viele Künstler Erfahrungen mit Meskalin, unter anderem die Autoren Aldous Huxley in „The Doors of Perception“ und Hunter S. Thompson in „Fear and Loathing in Las Vegas“.

Auch die Künstler des Kubismus, unter anderem Pablo Picasso, sollen vom Meskalinrausch beeinflusst worden sein. Meskalin, in chemisch korrekter Nomenklatur Trimethoxyphenethylamin, ähnelt von der Molekülstruktur her den Neurotransmittern Dopamin und Noradrenalin. Der Wirkmechanismus ist nicht genau erforscht, das Rauscherlebnis ist jedoch dem von LSD sehr ähnlich und von heftigen Halluzinationen geprägt.

Der Autor Carlos Castaneda beschreibt sie in seinem Buch „Die Lehren des Don Juan“ so: „Ich konnte nur sehen, wie der Hund zu leuchten begann. Ein starkes Licht strahlte von seinem Körper aus. Ich sah wieder das Wasser durch ihn fließen, es erleuchtete ihn wie ein Freudenfeuer. Ich gelangte ans Wasser, senkte mein Gesicht in den Topf und trank mit ihm. Meine Hände waren vor ihm auf dem Boden, und während ich trank, sah ich die Flüssigkeit durch meine Adern rinnen, in roten, gelben und grünen Schattierungen. Ich trank mehr und mehr, ich trank, bis ich in Flammen aufging. Ich war ein einziges Glühen.“ Angesichts des massiven Realitätsverlustes verwundert es nicht, dass Meskalin 1967 in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt wurde. Seitdem ist der Besitz strafbar.

Serotonin

Serotonin/-/serotonin

Ein Neurotransmitter, der bei der Informationsübertragung zwischen Neuronen an deren Synapsen als Botenstoff dient. Er wird primär in den Raphé-​Kernen des Mesencephalons produziert und spielt eine maßgebliche Rolle bei Schlaf und Wachsamkeit, sowie der emotionalen Befindlichkeit.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Dopamin

Dopamin/-/dopamine

Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff des zentralen Nervensystems, der in die Gruppe der Catecholamine gehört. Es spielt eine Rolle bei Motorik, Motivation, Emotion und kognitiven Prozessen. Störungen in der Funktion dieses Transmitters spielen eine Rolle bei vielen Erkrankungen des Gehirns, wie Schizophrenie, Depression, Parkinsonsche Krankheit, oder Substanzabhängigkeit.

Noradrenalin

Noradrenalin/-/noradranalin

Gehört neben Dopamin und Adrenalin zu den Catecholaminen. Es wird im Nebennierenmark und in Zellen des Locus coeruleus produziert und wirkt meist anregend. Noradrenalin wird oft mit Stress in Verbindung gebracht.

Ungleichgewicht im Gehirn

Natürlich – oder bedauerlicherweise — stimmt aber auch die verbreitete Assoziation von Halluzinationen mit psychischen Krankheiten. Sinnestäuschungen sind typische Symptome bei Psychosen, insbesondere bei Schizophrenie. Allerdings stehen dabei die akustischen Halluzinationen im Vordergrund: 45 Prozent der an Schizophrenie Erkrankten hören Stimmen, nur 15 Prozent haben visuelle Trugwahrnehmungen. Wie es überhaupt dazu kommt, darüber gibt es verschiedene Erklärungsansätze.

Zum einen scheint im Hirn vieler Schizophrener ein Neurotransmitter-​Ungleichgewicht zu bestehen. Durch ein stark stimuliertes Serotonin-​System könnten beispielsweise ständig unaufgefordert Erinnerungsfetzen ins Licht des Bewusstseins gelangen, die der Patient nicht von der Realität unterscheiden kann. Zum anderen wurden bei vielen Betroffenen auch vergrößerte Hirnventrikel festgestellt. Dem liegt wahrscheinlich die Schädigung eines Hirnareals zu Grunde, dessen Neuronen den unerwünschten Aufruf von Gedächtnisinhalten hemmen.

Unabhängig von den Auslösern steckt hinter visuellen Halluzinationen wohl ein einheitliches Prinzip. Im Zusammenspiel des visuellen Systems mit Hirnrindenarealen wie dem Assoziationscortex im Frontallappen und Strukturen, die dem Gedächtnis dienen, liegt eine Störung vor. Denn dieses Netzwerk bringt in seiner Gesamtheit das hervor, was wir als visuelle Wahrnehmung erleben. So werden beispielsweise die sensorischen Eingangsdaten von den Augen in der Hirnrinde mit Gedächtnisanhalten verknüpft. Nicht umsonst bezeichnet der Hirnforscher Gerhard Roth das Gedächtnis als das „wichtigste Wahrnehmungsorgan“.

Wahrnehmung ist also kein deklarativer, sondern immer ein konstruktiver Prozess, der von Faktoren wie Aufmerksamkeit, Motivation und Erfahrung beeinflusst wird. Und zwar auch ganz ohne Drogen oder pathologische Veränderungen im Gehirn. Gibt es in dem neuronalen Netzwerk, das Wahrnehmungen hervorbringt, Funktionsstörungen, kann es zu „überschießenden“ Aktionen der anderen Teile kommen – und man halluziniert. Und das „Nicht-​Funktionieren“ muss dabei nicht einmal krankhaft sein. Tatsächlich reicht schon das Fehlen von Reizen, zum Beispiel bei Isolationsexperimenten, um innerhalb von Stunden Halluzinationen auszulösen. Fehlende Reize und eine gelockerte „Assoziationskontrolle“ des Gehirns führen sogar alltäglich zu recht beliebten Trugwahrnehmungen: dem Zustand des Träumens nämlich.

Neuron

Neuron/-/neuron

Das Neuron ist eine Zelle des Körpers, die auf Signalübertragung spezialisiert ist. Sie wird charakterisiert durch den Empfang und die Weiterleitung elektrischer oder chemischer Signale.

Assoziationscortex

Assoziationscortex/-/association cortex

Teil des Großhirns (Neocortex), der nicht den primären und sekundären Arealen für sensorische Verarbeitung und Motorik zugeordnet wird. Er ist Mittelpunkt eines Thalamocortical und cortico-​corticalen Netzwerks und ist funktionell nicht eindeutig abgrenzbar.

Frontallappen

Frontallappen/Lobus frontalis/frontal lobe

Der frontale Cortex ist der größte der vier Lappen der Großhirnrinde und entsprechend umfassend sind seine Funktionen. Der vordere Bereich, der so genannte präfrontale Cortex, ist für komplexe Handlungsplanung (so genannte Exekutivfunktionen) verantwortlich, die auch unsere Persönlichkeit prägt. Seine Entwicklung (Myelinisierung) braucht bis zu 30 Jahren und ist selbst dann noch nicht ganz abgeschlossen. Weitere wichtige Bestandteile des frontalen Cortex sind das Broca-​Areal, welches unser sprachliches Ausdrucksvermögen steuert, sowie der primäre Motorcortex, der Bewegungsimpulse in den gesamten Körper aussendet.

Gedächtnis

Gedächtnis/-/memory

Gedächtnis ist ein Oberbegriff für alle Arten von Informationsspeicherung im Organismus. Dazu gehören neben dem reinen Behalten auch die Aufnahme der Information, deren Ordnung und der Abruf.

Wahrnehmung

Wahrnehmung/Perceptio/perception

Der Begriff beschreibt den komplexen Prozess der Informationsgewinnung und –verarbeitung von Reizen aus der Umwelt sowie von inneren Zuständen eines Lebewesens. Das Gehirn kombiniert die Informationen, die teils bewusst und teils unbewusst wahrgenommen werden, zu einem subjektiv sinnvollen Gesamteindruck. Wenn die Daten, die es von den Sinnesorganen erhält, hierfür nicht ausreichen, ergänzt es diese mit Erfahrungswerten. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen und erklärt, warum wir optischen Täuschungen erliegen oder auf Zaubertricks hereinfallen.

Auge

Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb

Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.

Cortex

Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex

Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.

Motivation

Motivation/-/motivation

Ein Motiv ist ein Beweggrund. Wird dieser wirksam, spürt das Lebewesen Motivation – es strebt danach, sein Bedürfnis zu befriedigen. Zum Beispiel nach Nahrung, Schutz oder Fortpflanzung.

Veröffentlichung: am 11.11.2010
Aktualisierung: am 3.11.2016

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2 Kommentare

Gabriella .. 20.01.2017
Interessantes Thema. Ich habe lange überlegt, ob ich dazu etwas schreiben soll, denn da gibt es kein Ende. Ich versuche mich kurz zu fassen.

Viele Alter Menschen sehen Etwas was nicht gibt. das kommt von Schlecht sehen ,+ gestörte Wahrnehmung + Einsamkeit. Manche alter Menschen, die zig Jahren mit Lebenspartner verbracht haben, vertragen nicht das Alleinsein, und reden mit ihrer Verstorbene Partner der/die für sie immer noch da ist, oder sie sehen Jemanden in der Ecke sitzen, oder, oder............

Wenn gesunde Kinder Wesen/Menschen sehen, die nicht existieren, kommt von die Eltern, die solche Begegnungen haben, und ihrer Kinder das erzählen. In solche Fälle wachsen die Kinder damit auf . Sie glauben daran, sie wollen auch so sein wie ihre Eltern, anfangs versuchen sie auch so etwas zu sehen, und weil sie dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommen das sie unbewusst auch erhofft haben , sehen sie irgendwann diese Wesen, oder Engel...

Gabriella .. 20.01.2017
Ich meinte natürlich, : Sie sehen es nicht, sie glauben nur Wesen, Menschen oder Engel zu sehen,

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