Die Ordnung des Denkens
Das Gehirn des Menschen enthält über 86 Milliarden Nervenzellen, die durch 1 Billiarde Synapsen miteinander verbunden sind und pro Sekunde 10 Billiarden synaptische Informationseinheiten erzeugen. Wie entsteht hierbei die Ordnung unseres Denkens und warum ist diese bei einigen Erkrankungen gestört? Es ist wahrscheinlich, dass wir eines Tages die Prinzipien der Ordnung des Denkens verstehen werden und vielleicht können wir dann auch erkrankten Menschen helfen. Aber können wir dann auch Gedanken lesen? Wohl kaum. Die Lebenserfahrungen eines Menschen sind in seinen Synapsen gespeichert. Somit ist das synaptische Netzwerk so individuell wie unsere Biographie. Technische Systeme können bereits einige wenige Wahrnehmungen und Entscheidungen aus dem Gehirn lesen. Aber um richtig Gedanken lesen zu können, müsste der größte Teil des neuronalen Netzwerks ausgelesen werden. Dieser (Alp)Traum ist auf absehbare Zeit nicht vorstellbar.
Der Vortrag von Onur Güntürkün fand statt am 22. Oktober 2014 an der Goethe-Universität, Frankfurt am Main
Hier finden Sie den Text zum Vortrag Die Gedanken sind frei – aber werden sie das auch bleiben?