Sind psychische Störungen Erkrankungen des Gehirns? Herta Flor meint: nein. Und liefert viele interessante Beispiele, zum Beispiel die subjektive Wahrnehmung von Schmerz und liebevolle Verwandte. Ein Vortrag mit hohem persönlichen Einsatz.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Diagnosekategorien, die wir für psychische Störungen verwenden, wenig über die diesen Störungen zugrunde liegenden Mechanismen aussagen. Es wurde deshalb eine an psychobiologischen Mechanismen orientierte Diagnostik und Therapie psychischer Störungen vorgeschlagen. Die Hirnforschung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, weil sie Motive aufdecken kann, die sich im Verhalten und Erleben nicht direkt abbilden lassen. Von der Hirnforschung wurden darüber hinaus neue psychotherapeutische Verfahren wie das Neurofeedback oder die Kombination von Psychotherapie mit Neuroenhancern inspiriert und die Hirnforschung kann auch zeigen, welche Veränderungen Psychotherapie im Gehirn bewirkt.
Der Vortrag fand statt am 13. April 2015 im Uniklinikum Campus Niederrad, Frankfurt am Main.
Der Begriff beschreibt den komplexen Prozess der Informationsgewinnung und –verarbeitung von Reizen aus der Umwelt sowie von inneren Zuständen eines Lebewesens. Das Gehirn kombiniert die Informationen, die teils bewusst und teils unbewusst wahrgenommen werden, zu einem subjektiv sinnvollen Gesamteindruck. Wenn die Daten, die es von den Sinnesorganen erhält, hierfür nicht ausreichen, ergänzt es diese mit Erfahrungswerten. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen und erklärt, warum wir optischen Täuschungen erliegen oder auf Zaubertricks hereinfallen.
Wahrnehmung
Wahrnehmung/Perceptio/perception
Der Begriff beschreibt den komplexen Prozess der Informationsgewinnung und –verarbeitung von Reizen aus der Umwelt sowie von inneren Zuständen eines Lebewesens. Das Gehirn kombiniert die Informationen, die teils bewusst und teils unbewusst wahrgenommen werden, zu einem subjektiv sinnvollen Gesamteindruck. Wenn die Daten, die es von den Sinnesorganen erhält, hierfür nicht ausreichen, ergänzt es diese mit Erfahrungswerten. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen und erklärt, warum wir optischen Täuschungen erliegen oder auf Zaubertricks hereinfallen.