Neuroforum

2024 Volume 30 Issue 2
e-ISSN 2363-7013


 
Neuroforum 2024-1
 

Aus dem Editorial

In dieser Neuroforum-Ausgabe ist die Theoretische Neurowissenschaft im Fokus. Es handelt sich um ein Fachgebiet, das seit seiner Entstehung eine Brückenfunktion erfüllt. Zum einen ist es für die Entwicklung von Konzepten und Modellen zuständig, sowohl anhand existierender Datensätze als auch durch die Hypothesenbildung für zukünftige Messungen. Darüber hinaus kann die theoretische Neurowissenschaft, unabhängig von Daten, zum Verständnis der Funktionsweise künstlicher neuronaler Netzwerke beitragen. Zum anderen vernetzt die theoretische Neurowissenschaft experimentell arbeitende Physiologen, Mediziner und Biologen, die das Potenzial der Daten über einzelne Beobachtungen hinaus erkennen und dieses Potenzial mit mathematischen Gleichungen und tiefgehenden Analysen erweitern möchten. Mit anderen Worten: Die theoretische Neurowissenschaft bietet ein Forum für Ideen, die lange Zeit „zwischen den Disziplinen“ lagen und nun zunehmend in den Mittelpunkt der Neurowissenschaft rücken.

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Inhaltsverzeichnis

  • Editorial
  • Wissenschaftliche Beiträge aus der Sektion Computational Neuroscience
    • Janie M. Ondracek:
      Schlaf und Gedächtnis in neuronalen Nicht-Säugetier-Architekturen
    • Lukas Kunz:
      Auf der Suche nach der zellulären Basis räumlicher Navigation im Menschen
    • Matthias Haberl:
      Schnittpunkte zwischen künstlicher Intelligenz und den Neurowissenschaften
    • Fred H. Hamker:
      Von der Computational Neuroscience zur NeuroAI: KI nach dem Vorbild der Funktion des Gehirns
  • Wissenschaftlicher Beitrag - Nachtrag zu Neuroforum 2023-1
    • Lea J. Berg, Johannes Zierenberg, Catarina Martins-Costa, Andreas Neef, Akshay Kapadia:
      Neue Wege zur Modellierung menschlicher Gehirnfunktionen und Krankheiten in vitro
  • Wissenschaftlicher Gastbeitrag
    • Claudia Günther, Naime Zagha, Beate Winner:
      DFG-Forschungsgruppe (KFO5024) Immun-Checkpoints der Darm-Hirn-Kommunikation bei entzündlichen und neurodegenerativen Erkrankungen (GB.Com)
  • Nachrichten aus der Gesellschaft
    • Protokoll der Mitgliederversammlung
    • Wissenschaftliches Programm der Göttinger Tagung 2025
    • Neu auf dasGehirn.info
    • dasGehirn.info als Instrument der Wissenschaftskommunikation

Gedächtnis

Gedächtnis/-/memory

Gedächtnis ist ein Oberbegriff für alle Arten von Informationsspeicherung im Organismus. Dazu gehören neben dem reinen Behalten auch die Aufnahme der Information, deren Ordnung und der Abruf.

Intelligenz

Intelligenz/-/intelligence

Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen. Dem britischen Psychologen Charles Spearman zufolge sind kognitive Leistungen, die Menschen auf unterschiedlichen Gebieten erbringen, mit einem Generalfaktor (g-​Faktor) der Intelligenz korreliert. Demnach lasse sich die Intelligenz durch einen einzigen Wert ausdrücken. Hierzu hat u.a. der US-​Amerikaner Howard Gardner ein Gegenkonzept entwickelt, die „Theorie der multiplen Intelligenzen“. Dieser Theorie zufolge entfaltet sich die Intelligenz unabhängig voneinander auf folgenden acht Gebieten: sprachlich-​linguistisch, logisch-​mathematisch, musikalisch-​rhythmisch, bildlich-​räumlich, körperlich-​kinästhetisch, naturalistisch, intrapersonal und interpersonal.

Neurodegeneration

Neurodegeneration/-/neurodegeneration

Sammelbegriff für Krankheiten, in deren Verlauf Nervenzellen sukzessive ihre Struktur oder Funktion verlieren, bis sie teilweise sogar daran zugrunde gehen. Vielfach sind falsch gefaltete Proteine der Auslöser – wie etwa bestimmte Formen der Eiweiße Beta-​Amyloid und Tau im Falle von Alzheimer. Bei anderen Krankheiten, beispielsweise bei Parkinson oder Chorea Huntington, werden Proteine innerhalb der Neurone nicht richtig abgebaut. In der Folge lagern sich dort toxische Aggregate ab, was zu den jeweiligen Krankheitserscheinungen führt. Während Chorea Huntington eindeutig genetisch bedingt ist, scheint es bei Parkinson und Alzheimer allenfalls bestimmte Ausprägungsformen von Genen zu geben, welche ihre Entstehung begünstigen. Keine dieser neurodegenerativen Erkrankungen kann bisher geheilt werden.

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