Viva la Evolution!
Was für ein Schock! Der Mensch sei nicht die Krone der Schöpfung, behauptete 1858 frech dieser Naturforscher Darwin. Und nein: Auch von Schöpfung könne keine Rede sein. Nicht mehr sei der homo sapiens, als ein Produkt der Evolution, eine eher zufällige Weiterentwicklung des Tieres, schlimmer: des Primaten! Dass auch alle anderen Arten nicht etwa dem Bauch von Noah’s Arche entsprungen waren, sondern ebenfalls entlang von Selektion und Anpassung entstanden waren, war da noch die kleinere Beleidigung.
Nun, die meisten heutigen Menschen haben sich von diesem Schock erholt, 1996 erkannte auch die katholische Kirche die Evolutionstheorie an. Trotzdem stellt sie auch heute noch in den Köpfen diverser Fundamentalisten eine massive Beleidigung dar – und wird in erschreckend vielen Ländern aus dem Bildungsplan gestrichen.
Dabei wissen wir inzwischen, dass es keine göttliche Teleologie braucht, um Moral und Mitmenschlichkeit zu entwickeln. Der Mensch, so er sich unter halbwegs normalen Umständen entwickeln darf, ist intrinsisch ein soziales, oft sogar alturistisches Wesen – rein auf dem Boden von Genom und Proteom, Epigentik und – das mag überraschen – seinen Kochgewohnheiten.
Doch wie hat er sich entwickelt? Und warum winkt das strenge Controlling der Evolution überhaupt einen solchen Energieverschwender wie das menschliche Gehirn durch? Schlussendlich: Was macht den Menschen so besonders? Doch beginnen wir am Anfang, bei Der Frage nach dem Ursprung. Ute Eppinger ist ihr nachgegangen.