Bewusstsein

Die Entschlüsselung des komplexen und rätselhaften 
Phänomens hat gerade erst begonnen.

„Du kannst durchaus zum Bewusstsein forschen, nur solltest du vorher unbedingt eine feste Stelle haben“ –dieser Satz kursiert unter Neurowissenschaftlern. Denn obwohl man dieser Berufsgruppe wohl am ehesten zutraut zu wissen, was das Bewusstsein ist, hat auch sie Schwierigkeiten mit einer Definition.

Die Philosophen – die klassischen Erforscher des Bewusstseins – suchen ihr Heil in der Vielfalt. Gleich fünf verschiedene Wortbedeutungen entfaltet etwa der Neurophilosoph Thomas Metzinger von der Universität Mainz im Eintrag „Bewusstsein“ in der „Enzyklopädie Philosophie“. Allein der Laie glaubt zu wissen, was Bewusstsein ist. Und dass es viele Arten gibt, ohne Bewusstsein zu sein: im Schlaf etwa, im Koma, unter Narkose. Und im Tod.

Allerdings: Abgesehen vom Tod gibt es da einige interessante Zwischenstadien. Klarträume zum Beispiel, bei denen der Schläfer weiß, dass er träumt. Oder Menschen, die scheinbar im Wachkoma dahindämmern, deren Hirnscanner-Aufnahmen jedoch verraten, dass sie sogar logische Rätsel lösen können.

Solche paradoxen Zustände helfen den Neurowissenschaftlern sehr, dem Bewusstsein in seiner ganzen philosophischen Vielfalt auch im Labor auf die Spur zu kommen. Dazu arbeiten Neurowissenschaftler, Psychologen und Philosophen verstärkt zusammen. Und: Nicht alle, die da forschen, haben eine feste Stelle!

Was ist Bewusstsein?