Tiergedanken
Ist der Homo sapiens die Krone der Schöpfung? Womöglich, denn irgendwann hat sich durch unsere soziale Ausrichtung – Kommunikation und Kooperation – und nicht zuletzt durch das Kochen ein Gehirn entwickelt, das Witze reißen, Neurone erforschen und lange Sätze schreiben kann – all das Fähigkeiten, die unsere Vorfahren für das reine Überleben in der afrikanischen Savanne nicht brauchten.
Doch auch unsere anderen Mitspieler im Parcours der Evolution zeigen unerwartete Eigenschaften, die erst in den letzten Jahrzehnten wirklich untersucht werden: Kakadus tanzen zum Beat von Queen, Graupapageien plappern Wörter nicht nur nach, sondern können sie auch zuordnen und entwickeln sogar eigene Wortschöpfungen. Krähen trauen ihren Mitkrähen nicht. Aber nur, wenn sie selbst nicht wirklich vertrauenswürdig sind. Affen halten wir schon lange für clevere Kerlchen, doch es wird immer deutlicher, dass das nicht nur für Schimpansen gilt. Und Hunde … Hunde zählen eigentlich nicht, denn ihr Rudel besteht aus uns Menschen. Dabei haben sie sich im Laufe der Jahrtausende einiges abgeschaut – und sogar einen speziellen Augenmuskel für den Hundeblick entwickelt.
In diesem Themenschwerpunkt untersuchen wir die Gedankenwelt der Tiere – gemeinsam mit der Austrian Neuroscience Association (ANA).