Die Hypophyse
Die Hirnanhangdrüse hängt tatsächlich am Hirn. Einst wurde sie verdächtigt, den Nasenschleim zu produzieren, doch heute weiß man um ihre wahren Aufgaben: Sie regelt überlebenswichtige homöostatische Prozesse. Das macht sie zur „Königin der Drüsen”.
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Horst-Werner Korf
Veröffentlicht: 23.08.2011
Niveau: mittel
Die nur bohnengroße Hirnanhangsdrüse hängt unten am Gehirn. Die Hormone, die in ihr teils produziert, teils nur freigesetzt werden, besorgen die Balance, die Homöostase der Stoffwechselvorgänge.
Hypophyse
Hypophyse/-/pituitary gland
Die Hypophyse ist eine wichtige Drüse im Körper. Sie hängt wie ein Tropfen unterhalb des Hypothalamus und ist nicht größer als eine Erbse. Die Hypophyse besteht aus zwei Teilen, dem Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse) und dem Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse). Die Hypophyse ist der einzige Bereich des Zentralen Nervensystems, bei dem die Blut-Hirn-Schranke nicht wirksam ist.
Homöostase
Homöostase/-/homeostasis
Die Homöostase ist die Stabilität des Stoffwechsels, der Körpertemperatur, des Blutdrucks usw. und ihre Verteidigung gegenüber Störungen der Umwelt. Die Aufrechterhaltung der Homöostase wird vom autonomen Nervensystem gesteuert, der Mensch kann also willentlich nicht direkt auf seine Regulierung Einfluss nehmen.
Hypophyse
Hypophyse/-/pituitary gland
Die Hypophyse ist eine wichtige Drüse im Körper. Sie hängt wie ein Tropfen unterhalb des Hypothalamus und ist nicht größer als eine Erbse. Die Hypophyse besteht aus zwei Teilen, dem Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse) und dem Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse). Die Hypophyse ist der einzige Bereich des Zentralen Nervensystems, bei dem die Blut-Hirn-Schranke nicht wirksam ist.
Zweigeteilt in Gestalt und Funktion
Die Hypophyse hängt an einem hauchzarten, kaum millimeterdicken und dazu noch hohlen Stiel – dem Hypophysenstiel oder Infundibulum – unten an der Basis des Zwischenhirns. Der Drüsenkörper selbst ist knapp bohnengroß. Er liegt in einer knöchernen Wanne im Zentrum des Schädels, die man wegen ihrer Ähnlichkeit mit altmodischen, hölzernen Pferdesätteln den „Türkensattel” nennt.
Der Drüsenkörper der Hypophyse besteht aus vier Teilen: einem großen Vorderlappen, einem Hinterlappen, einem dünnen, blattartigen Mittellappen, der die beiden voneinander trennt, und einem schmalen Fortsatz, der sich an das Infundibulum anschmiegt und Pars tuberalis genannt wird. Was der Mittellappen tut, weiß man nicht so genau.
Hypophyse
Hypophyse/-/pituitary gland
Die Hypophyse ist eine wichtige Drüse im Körper. Sie hängt wie ein Tropfen unterhalb des Hypothalamus und ist nicht größer als eine Erbse. Die Hypophyse besteht aus zwei Teilen, dem Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse) und dem Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse). Die Hypophyse ist der einzige Bereich des Zentralen Nervensystems, bei dem die Blut-Hirn-Schranke nicht wirksam ist.
Diencephalon
Zwischenhirn/Diencephalon/diencephalon
Zum Diencephalon (Zwischenhirn) gehören unter anderem der Thalamus und der Hypothalamus. Gemeinsam mit dem Großhirn bildet es das Vorderhirn. Im Diencephalon finden sich Zentren für Sensorik, Emotion und zur Steuerung lebenswichtiger Funktionen wie Hunger und Durst.
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Ein Teil Gehirn
Der Hinterlappen — auch „Neurohypophyse” geheißen — ist ein Hirnteil. Er ist es, in den sich der dünne Hypophysenstiel, der aus dem Zwischenhirn kommt, fortsetzt. In diesem Hypophysenstiel verlaufen Nervenfasern von Drüsennervenzellen, deren große Zellkörper im Hypothalamus, in den Nuclei paraventiculares und supraoptici liegen. Entlang dieser Nervenfasern werden die von den Drüsennervenzellen produzierten Hormone in die Neurohypophyse transportiert, wo sie in die Blutbahn entlassen werden. Die Drüsennervenzellen produzieren zwei Hormone: das antidiuretische Hormon (ADH) und Oxytocin. ADH reguliert die Nierenfunktion, und damit den Wasserhaushalt. Oxytocin hat eine Vielzahl von Funktionen, die zumeist mit der Vermehrung zu tun haben: Es bewirkt die Kontraktion der Gebärmutter bei der Geburt, das Einschießen der Milch in die weibliche Brust, wird aber auch beim Orgasmus beider Geschlechter freigesetzt. Es soll auch erhebliche psychogene Wirkungen haben — es macht uns zu Zärtlichkeiten geneigt.
Diencephalon
Zwischenhirn/Diencephalon/diencephalon
Zum Diencephalon (Zwischenhirn) gehören unter anderem der Thalamus und der Hypothalamus. Gemeinsam mit dem Großhirn bildet es das Vorderhirn. Im Diencephalon finden sich Zentren für Sensorik, Emotion und zur Steuerung lebenswichtiger Funktionen wie Hunger und Durst.
Soma
Soma/-/cell body
Der Zellkörper, auch Soma genannt, ist das Stoffwechselzentrum der Zelle. Er trägt neben den Zellorganellen – zum Beispiel die Mitochondrien – auch den Zellkern mit den Erbanlagen. Vom Zellkörper gehen die Dendriten und das Axon (langer faserartiger Fortsatz von Nervenzellen) ab.
Neurohypophyse
Neurohypophyse/-/neurohypophysis
Die Neurohypophyse ist der hintere Lappen der Hypophyse. In ihr werden die im Hypothalamus gebildeten Hormone gelagert und bei Bedarf ins Gehirn abgegeben.
Hormon
Hormon/-/hormone
Hormone sind chemische Botenstoffe im Körper. Sie dienen der meist langsamen Übermittlung von Informationen, in der Regel zwischen dem Gehirn und dem Körper, z.B. der Regulation des Blutzuckerspiegels. Viele Hormone werden in Drüsenzellen gebildet und in das Blut abgegeben. Am Zielort, z.B einem Organ, docken sie an Bindestellen an und lösen Prozesse im Inneren der Zelle aus. Hormone haben eine breitere Wirkung als Neurotransmitter, sie können verschiedene Funktionen in vielen Zellen des Körpers beeinflussen.
Oxytocin
Oxytozin/-/oxytocin
Ein im Nucleus paraventricularis und im Nucleus supraopticus des Hypothalamus gebildetes Hormon, welches aus dem Hypophysenhinterlappen ins Blut ausgeschüttet wird. Es leitet bei der Geburt die Wehen ein und wird beim Stillen sowie beim Orgasmus ausgeschüttet. Es scheint die Paarbindung zu erhöhen und Vertrauen zu schaffen. Neuere Erkenntnisse weißen darauf hin, dass das oft als Kuschelhormon bezeichnete Oxytocin jedoch weitaus komplexer ist und seine Effekte auch eine Abgrenzung zur andern Gruppen (out-groups) beinhalten.
Ein Teil Mund
Der Hypophysenvorderlappen — auch „Adenohypophyse” geheißen — ist kein Hirnteil, sondern hat im Gegenteil eine ganz eigenartige Entwicklungsgeschichte: Er wächst der Neurohypophyse aus dem Dach des Mundes von unten her entgegen, war also wohl ursprünglich — in der Stammesgeschichte — eine exokrine, mit dem Verdauungsapparat assoziierte Drüse, die zur Hormondrüse „umgebaut” wurde.
Dieser Vorderlappen besteht aus lauter kleinen Nestern von Drüsenzellen, die eine Vielzahl von Hormonen produzieren. Darunter sind auch solche, die wiederum die Funktion anderer endokriner Drüsen kontrollieren: das Thyroideastimulierende Hormon (TSH) die Schilddrüse, das Follikelstimulierende (FSH) und das Luteinisierende Hormon (LH) den Hoden und das Ovar, das Adrenocorticotrope Hormon (ACTH) die Nebennieren.
Und wer kontrolliert die Kontrolleure? Das ist wieder das Gehirn. Im Hypothalamus sitzen weitere Drüsennervenzellen, die über „releasing” und „inhibiting hormones” die Aktivität der Vorderlappenzellen steuern, sie also fördern oder hemmen. Um diese Hormone aus dem Hypothalamus gezielt in die Adenohypophyse zu transportieren, gibt es an der Basis des Gehirns ein spezialisiertes Gefäßsystem, den portalen Kreislauf der Hypophyse. Über diesen werden die „releasing“ und „inhibiting hormones“ dem Hypophysenvorderlappen zugeführt.
Auch die Pars tuberalis ist ein wichtiger Schalter zwischen Hypothalamus und hormonbildenden Drüsen: Sie steuert das saisonale Fortpflanzungsverhalten bei Tieren. Ihre Funktion beim Menschen ist noch nicht erforscht.
Neurohypophyse
Neurohypophyse/-/neurohypophysis
Die Neurohypophyse ist der hintere Lappen der Hypophyse. In ihr werden die im Hypothalamus gebildeten Hormone gelagert und bei Bedarf ins Gehirn abgegeben.
Hormon
Hormon/-/hormone
Hormone sind chemische Botenstoffe im Körper. Sie dienen der meist langsamen Übermittlung von Informationen, in der Regel zwischen dem Gehirn und dem Körper, z.B. der Regulation des Blutzuckerspiegels. Viele Hormone werden in Drüsenzellen gebildet und in das Blut abgegeben. Am Zielort, z.B einem Organ, docken sie an Bindestellen an und lösen Prozesse im Inneren der Zelle aus. Hormone haben eine breitere Wirkung als Neurotransmitter, sie können verschiedene Funktionen in vielen Zellen des Körpers beeinflussen.
Hypothalamus
Hypothalamus/-/hypothalamus
Der Hypothalamus gilt als das Zentrum des autonomen Nervensystems, er steuert also viele motivationale Zustände und kontrolliert vegetative Aspekte wie Hunger, Durst oder Sexualverhalten. Als endokrine Drüse (die – im Gegensatz zu einer exokrinen Drüse – ihre Hormone ohne Ausführungsgang direkt ins Blut abgibt) produziert er zahlreiche Hormone, die teilweise die Hypophyse hemmen oder anregen, ihrerseits Hormone ins Blut abzugeben. In dieser Funktion spielt er auch bei der Reaktion auf Schmerz eine wichtige Rolle und ist in die Schmerzmodulation involviert.
Adenohypophyse
Adenohypophyse/-/anterior pituitary
Die Adenohypophyse ist eine Drüse und wird auch als „Hypophysenvorderlappen“ bezeichnet. Die Adenohypophyse gibt ihre Hormone direkt in das Blut ab, sie ist also endokrin. Zusammen mit der Neurohypophyse, die ein Hirnabschnitt ist bildet sie die Hypophyse. Die beiden Systeme sind über eine Kontaktfläche eng miteinander verknüpft.
Hypophyse
Hypophyse/-/pituitary gland
Die Hypophyse ist eine wichtige Drüse im Körper. Sie hängt wie ein Tropfen unterhalb des Hypothalamus und ist nicht größer als eine Erbse. Die Hypophyse besteht aus zwei Teilen, dem Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse) und dem Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse). Die Hypophyse ist der einzige Bereich des Zentralen Nervensystems, bei dem die Blut-Hirn-Schranke nicht wirksam ist.