Der Pons
In der Mitte des Hirnstamms hebt sich nach vorn deutlich erkennbar ein dicker Wulst ab – die Brücke, auf Lateinisch männlich: der Pons. Er ist der Namensgeber für diesen Abschnitt des Hirnstamms. Nach unten liegt die Medulla oblongata und die Brücke lässt sich mit ihren auf– und absteigenden Bahnsystemen als deren direkte Fortsetzung betrachten. Nach oben hin schließt sich das Mesencephalon, das Mittelhirn an.
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Hans-Dieter Hofmann
Veröffentlicht: 23.09.2011
Niveau: mittel
Pons
Brücke/Pons/pons
Areal im Hirnstamm zwischen Medulla oblongata und Mesencephalon. Enthält zahlreiche Kerne, die an der Steuerung der Motorik beteiligt sind.
Cerebellum
Kleinhirn/Cerebellum/cerebellum
Das Cerebellum (Kleinhirn) ist ein wichtiger Teil des Gehirns, an der Hinterseite des Hirnstamms und unterhalb des Okzipitallappens gelegen. Es besteht aus zwei Kleinhirnhemisphären, die vom Kleinhirncortex (Kleinhirnrinde) bedeckt werden und spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei automatisierten motorischen Prozessen.
Primärer motorischer Cortex
Primärer motorischer Cortex/-/primary motor cortex
Ein Areal des Frontallappens in der Vorderwand der Zentralfurche. Er gilt als übergeordnete Steuereinheit, zuständig für willkürliche — und Feinmotorik. Hier sitzen die Zellkörper der zentralen Motoneurone, deren Axone zu den Basalganglien, zu zahlreichen Kerngebieten im Hirnstamm und zum Rückenmark ziehen. Nur im primären motorischen Cortex kommen die Betz-Riesenzellen vor, besonders große Motoneurone, deren Axone ohne vorherige synaptische Umschaltung direkt zu den Motoneuronen im Vorderhorn des Rückenmarks ziehen.
Der genannte Wulst besteht aus einem breiten Band an Fasern, die – so schien es frühen Anatomen – die beiden Kleinhirnhemisphären miteinander verbinden. Daher der Name. Doch das erwies sich als falsch. Tatsächlich handelt es sich um corticopontine Fasern, also um solche, die vom Cortex in die Pons ziehen. Dort werden sie umgeschaltet und laufen weiter in das Kleinhirn.
Medulla oblongata
Verlängertes Mark/Medulla oblongata/hindbrain
Bereich des Gehirns, der ins Rückenmark übergeht. Die Medulla oblongata umfasst zahlreiche Kerngebiete mit teils lebenswichtigen Aufgaben wie der Atmung, dem Herzschlag oder bestimmten Reflexen.
Pons
Brücke/Pons/pons
Areal im Hirnstamm zwischen Medulla oblongata und Mesencephalon. Enthält zahlreiche Kerne, die an der Steuerung der Motorik beteiligt sind.
Kleinhirnhemisphären
Kleinhirnhemisphären/-/cerebral hemispheres
Wie das Großhirn verfügt auch das Kleinhirn über zwei Hemisphären. Sie werden auch als Pontocerebellum bezeichnet und spielen bei der Feinmotorik eine maßgebliche Rolle.
Cortex
Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex
Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.
Cerebellum
Kleinhirn/Cerebellum/cerebellum
Das Cerebellum (Kleinhirn) ist ein wichtiger Teil des Gehirns, an der Hinterseite des Hirnstamms und unterhalb des Okzipitallappens gelegen. Es besteht aus zwei Kleinhirnhemisphären, die vom Kleinhirncortex (Kleinhirnrinde) bedeckt werden und spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei automatisierten motorischen Prozessen.
Mehr als eine Brücke
Der Wulst selbst ist also primär ein Faserzug, doch im Pons verbirgt sich weit mehr. So erkennt man mittig eine feine Furche. Die beiden Erhebungen rechts und links lassen im Inneren den Verlauf der Pyramidenbahn – zwischen motorischem Cortex und Rückenmark – erahnen. Um die Pyramidenbahn herum liegen zahlreiche Kerne, die Nuclei pontis, und deren Aufgabe lässt sich vielleicht tatsächlich mit der einer Brücke vergleichen: Indem sie die oben angesprochenen cortipontinen Fasern umschalten und als pontocerebelläre Bahnen in die jeweils gegenüberliegende Kleinhirnhälfte senden, dienen sie motorischen Signalen als Brücke. Damit dreht sich im vorderen Bereich der Pons also alles um Motorik, hier werden die willkürmotorischen Signale der Großhirnrinde als eine Art Kopie ins Kleinhirn weitergeleitet, das die Bewegung daraufhin feiner abstuft und präzisiert.
Wie gesagt, der Pons ist eine Fortsetzung der Medulla oblongata und ihr daher im Aufbau sehr verwandt: So setzt sich zum einen das auffällige Netz der Formatio reticularis fort, das essenzielle vegetative Aufgaben erfüllt – zum Beispiel die Steuerung der Herztätigkeit, des Kreislaufs und der Atmung. Zur Formatio reticularis gehört auch das aufsteigende retikuläre aktivierende System, ohne das Bewusstsein nicht möglich ist. Zu diesen zahllosen Kernen gesellen sich noch einige der Hirnnervenkerne. Doch einzig der fünfte Hirnnerv tritt direkt aus dem Pons aus. Der dritte und vierte Hirnnerv verlassen ihn oberhalb des Faserbandes der Brücke, die Hirnnerven VI, VII und VIII direkt unterhalb.
Pons
Brücke/Pons/pons
Areal im Hirnstamm zwischen Medulla oblongata und Mesencephalon. Enthält zahlreiche Kerne, die an der Steuerung der Motorik beteiligt sind.
Pyramidenbahn
Pyramidenbahn/Tractus corticospinalis/pyramidal pathway
Die Pyramidenbahn ist ein System von Axonen (langen faserartigen Fortsätzen von Nervenzellen), die vom motorischen Cortex ins Rückenmark ziehen. 80 Prozent aller Fasern kreuzen in der Medulla oblongata auf die Gegenseite. In der Medulla verläuft sie an den Pyramiden vorbei, denen sie ihren Namen verdankt. Sie ist an der Fein– und Willkürmotorik beteiligt
Cortex
Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex
Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.
Rückenmark
Rückenmark/Medulla spinalis/spinal cord
Das Rückenmark ist der Teil des zentralen Nervensystems, das in der Wirbelsäule liegt. Es verfügt sowohl über die weiße Substanz der Nervenfasern, als auch über die graue Substanz der Zellkerne. Einfache Reflexe wie der Kniesehnenreflex werden bereits hier verarbeitet, da sensorische und motorische Neuronen direkt verschaltet sind. Das Rückenmark wird in Zervikal-, Thorakal-, Lumbal und Sakralmark unterteilt.
Cerebellum
Kleinhirn/Cerebellum/cerebellum
Das Cerebellum (Kleinhirn) ist ein wichtiger Teil des Gehirns, an der Hinterseite des Hirnstamms und unterhalb des Okzipitallappens gelegen. Es besteht aus zwei Kleinhirnhemisphären, die vom Kleinhirncortex (Kleinhirnrinde) bedeckt werden und spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei automatisierten motorischen Prozessen.
Medulla oblongata
Verlängertes Mark/Medulla oblongata/hindbrain
Bereich des Gehirns, der ins Rückenmark übergeht. Die Medulla oblongata umfasst zahlreiche Kerngebiete mit teils lebenswichtigen Aufgaben wie der Atmung, dem Herzschlag oder bestimmten Reflexen.
Formatio reticularis
Formatio reticularis/Formatio reticularis/reticular formation
Die Formatio reticularis ist ein Netzwerk von über 100 einzelnen Kernen im Hirnstamm. Sie hat vielfältige Aufgaben, ist beispielsweise zuständig für die Integration motorischer, sensorischer und vegetativer Prozesse sowie für den Rhythmus von Wachen und Schlafen.
Hirnnerv
Hirnnerv/-/cranial nerve
Eine Gruppe von 12 paarigen Nerven, die direkt am Gehirn entspringen, meist am Hirnstamm. Sie werden mit römischen Ziffern (I – XII) nummeriert. Der erste und der zweite Hirnnerv (Riech– und Sehnerv) sind im eigentlichen Sinn keine Nerven sondern Teile des Gehirns.
Hirnnerv
Hirnnerv/-/cranial nerve
Eine Gruppe von 12 paarigen Nerven, die direkt am Gehirn entspringen, meist am Hirnstamm. Sie werden mit römischen Ziffern (I – XII) nummeriert. Der erste und der zweite Hirnnerv (Riech– und Sehnerv) sind im eigentlichen Sinn keine Nerven sondern Teile des Gehirns.
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Geschmack und anderes Essenzielles
Funktional werden in dem Pons Geschmack und besonders Gehör verortet. Dazu kommen einige autonome Funktionen wie die Atmung, und an Beispielen wie diesen lässt sich die Bedeutung des Hirnstamms einmal mehr greifen: selbst kleine Schäden in diesem sensiblen Gebiet können schwere Folgen haben. Etwas weniger bedrohlich, dafür ungewöhnlich ist der Fall eines Patienten, dessen Pons geschädigt war und dessen Bewegungen in der Folge in der Traumphase des Schlafes nicht gehemmt wurden. Er schlug um sich, trat und schrie bei lebhaften Träumen, was sich nur mit Medikamenten unterbinden ließ.
Pons
Brücke/Pons/pons
Areal im Hirnstamm zwischen Medulla oblongata und Mesencephalon. Enthält zahlreiche Kerne, die an der Steuerung der Motorik beteiligt sind.
Geschmack
Geschmack/-/flavor
Der Sinneseindruck, den wir als „Geschmack“ bezeichnen, ergibt sich aus dem Zusammenspiel zwischen Geruchs– und Geschmackssinn. Sinnesphysiologisch ist „Geschmack“ jedoch auf den Eindruck begrenzt, den uns die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge und in den umgebenden Schleimhäuten zuführen. Aktuell geht man davon aus, dass es fünf verschiedene Sorten von Geschmacksrezeptoren gibt, die auf die Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig, bitter und umami spezialisiert sind. 2005 haben Wissenschaftler zudem einen möglichen Geschmacksrezeptor für Fett identifiziert.