Abschied vom Homo oeconomicus

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Abschied vom homo oeconomicus

Der Mensch, glauben viele, ist ein Homo oeconomicus: Entscheidungen fällt er durch das Abwägen von Kosten und Nutzen. Neuroökonomen zeigen jedoch: Nicht allein die Ratio, sondern auch Gefühle steuern die Entscheidungsfindung.

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Peter Kirsch

Veröffentlicht: 12.10.2011

Niveau: mittel

Das Wichtigste in Kürze
  • Die Theorie des Homo oeconomicus, der rein rational entscheidet, konnte in der Verhaltensökonomie nicht bestätigt werden. Stattdessen scheinen Entscheidungen auch durch Ängste, Gier und verzerrte Wahrnehmungen beeinflusst.
  • Im Gehirn zeigt sich bei Entscheidungen, in denen es um Geldgewinne geht, eine Aktivierung von Arealen, die Belohnung und Belohnungserwartung verarbeiten: dorsales Striatum und Nuccleus accumbens.
  • Bei Verlusten sind Amygdala und Insula aktiv. Erstere dient der Emotionsverarbeitung, letztere spielt bei der Schmerzwahrnehmung eine Rolle.
  • Wahrscheinlichkeiten werden von Menschen oft verzerrt wahrgenommen, was sich auch auf Entscheidungen auswirken kann.

Striatum

Striatum/Corpus striatum/striatum

Eine Struktur der Basalganglien. Sie umfasst den Nucleus accumbens, das Putamen und den Nucleus caudatus. Das Striatum ist die Eingangsstruktur der Basalganglien und spielt eine tragende Rolle bei Bewegungsabläufen.

Amygdala

Amygdala/Corpus amygdaloideum/amygdala

Ein wichtiges Kerngebiet im Temporallappen, welches mit Emotionen in Verbindung gebracht wird: es bewertet den emotionalen Gehalt einer Situation und reagiert besonders auf Bedrohung. In diesem Zusammenhang wird sie auch durch Schmerzreize aktiviert und spielt eine wichtige Rolle in der emotionalen Bewertung sensorischer Reize. Die Amygdala – zu Deutsch Mandelkern – wird zum limbischen System gezählt.

Insellappen

Insellappen/Lobus insularis/insula

Der Insellappen ist ein eingesenkter Teil des Cortex (Großhirnrinde), der durch Frontal-​, Temporal– und Parietallappen verdeckt wird. Diese Überlagerung wird Opercula (Deckel) genannt. Die Insula hat Einfluss auf die Motorik und Sensorik der Eingeweide und gilt in der Schmerzverarbeitung als Verbindung zwischen kognitiven und emotionalen Elementen.

Framing-Effekt

Die Forschung von Kahnemann und Tversky zeigte, dass wir Verluste und Gewinne unterschiedlich gewichten. Dies lässt sich auch beim so genannten Framing-Effekt beobachten. Er besagt, dass wir uns unterschiedlich entscheiden, je nachdem wie uns ein Problem präsentiert wird.

Rational betrachtet ist eine Therapie mit einer Sterberate von 40 Prozent genauso wirksam wie eine Behandlung, die eine Überlebensrate von 60 Prozent verspricht. Dennoch wählen weniger Menschen die Therapie, wenn ihnen die Sterberate präsentiert wird. Vermutlich ist die Amygdala stark an Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ beteiligt: Sie bewertet die Angst, welche die Betonung der Sterberate hervorruft. Wie stark der Framing-Effekt auftritt, wie sehr sich die Menschen also von der unterschiedlichen Präsentation von Sachverhalten leiten lassen, hängt jedoch auch von einer anderen Struktur ab, dem medialen orbitofrontalen Cortex Je aktiver er ist, desto rationaler verhalten sich Menschen. Er zügelt offenbar die Ängste und Emotionen, die die Amygdala auslöst, und signalisiert, dass zwischen 60 Prozent Überlebensrate und 40 Prozent Sterberate kein Unterschied besteht.

Amygdala

Amygdala/Corpus amygdaloideum/amygdala

Ein wichtiges Kerngebiet im Temporallappen, welches mit Emotionen in Verbindung gebracht wird: es bewertet den emotionalen Gehalt einer Situation und reagiert besonders auf Bedrohung. In diesem Zusammenhang wird sie auch durch Schmerzreize aktiviert und spielt eine wichtige Rolle in der emotionalen Bewertung sensorischer Reize. Die Amygdala – zu Deutsch Mandelkern – wird zum limbischen System gezählt.

Orbitofrontaler Cortex

Orbitofrontaler Cortex/-/orbitofrontal cortex

Windung im Bereich des orbitofrontalen Cortex der Großhirnrinde, die sich anatomisch etwa hinter den Augen befindet. Der orbitofrontale Cortex spielt eine entscheidende Rolle bei der Entscheidungsfindung und der Überwachung sozialer Interaktionen und entsprechend komplex ist er aufgebaut. Insgesamt besteht er aus vier verschiedenen Substrukturen: der mediale, laterale, anteriore und der posteriore Gyrus orbitalis sowie der Gyrus rectus.

Aktionäre kauften riskante Wertpapiere, Banken vergaben Kredite an finanzschwache Kunden, Menschen erwarben Häuser, die sie sich nicht leisten konnten. Nach den ersten Wogen der weltweiten Finanzkrise fragte man sich: Wie konnte so etwas passieren? Was trieb intelligente Menschen dazu, so irrational ihr eigenes Geld oder das Vermögen anderer zu verpulvern?

Die Antwort der Neuroökonomie, die sich mit Geldentscheidungen und den Auswirkungen der Hirnaktivität auf diese beschäftigt, ist wenig schmeichelhaft. Denn auch wenn viele sich gern als Menschen sehen, die rational Kosten und Nutzen abwägen, sind wir in Wahrheit eine Gattung von gefühlsgesteuerten, von Wünschen und Sehnsüchten getriebenen Lebewesen. Statt rational abzuwägen, lassen sich Menschen oft von Emotionen lenken. Sie glauben an ihr unerschütterliches Glück, kleben am Ist-​Zustand und lassen sich vom Schein blenden. Das ist in vielen Bereichen sinnvoll, etwa im zwischenmenschlichen Miteinander. Für Wirtschaftssituationen aber ist diese Vorgehensweise oft nicht optimal.

Emotionen

Emotionen/-/emotions

Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.

Der Mensch – kein Homo oeconomicus

Schon der griechische Philosoph Platon beschrieb die Vernunft als Wagenlenker, der die beiden Pferde der Begierde und des Willens zügelt. Lange war man der Ansicht, dass dieser Kutscher die Zügel fest in der Hand hält. Der englische Ökonom Adam Smith etwa schrieb in seinem Hauptwerk „Der Wohlstand der Nationen“ 1776: „Nicht vom Wohlwollen der Metzger, Bäcker und Brauer erwarten wir das, was wir zum Leben brauchen, sondern weil diese ihre eigenen Ziele verfolgen.“ Im Klartext: Wenn jeder zuerst an sich denkt, ist an alle gedacht.

Die Idee des rein wirtschaftlich denkenden Menschen, der seine Entscheidungen durch eine wohl informierte Abwägung von Kosten und Nutzen vollzieht, schlug sich im Ideal des so genannten Homo oeconomicus nieder, der in der Ökonomie lange Zeit eine feste Größe darstellte. Man berechnete Nutzwerte und versuchte so zu ermitteln, zu welchen Entscheidungen Menschen vermutlich tendieren. Eine Möglichkeit, diese Nutzwerte zu ermitteln, war jene, die subjektive Erwartung, dass ein Ereignis auf eine Handlung folgt, mit dem Wert dieses Ereignisses zu multiplizieren. Ein Los, das mit einer Fünfzig-​Prozent-​Chance zweihundert Euro gewinnt, hätte demnach den gleichen Nutzwert wie einhundert Euro auf dem Konto. Und zweihundert Euro, die man in zwei Jahren erhält, wären dem Homo oeconomicus lieber als 50 Euro direkt in die Hand.

Soweit die Theorie. Die Praxis jedoch, stellten Forscher zum Beispiel in Glücksspiel-​Studien fest, sieht oft anders aus. Denn tatsächlich bewerten wir Geldbeträge nicht objektiv. Die Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky haben dieses Phänomen in der Prospect-​Theorie beschrieben, für die Kahneman 2002 den Wirtschafts-​Nobelpreis erhielt. Das Kernstück dieser Theorie ist die so genannte hypothetische Bewertungsfunktion. Auf dieser Kurve lässt sich ablesen, wie Menschen kleinere und größere Gewinne und Verluste bewerten. Demnach steigt der subjektive Nutzen mit der Höhe des Gewinnes nicht geradlinig an, sondern flacht im hohen Gewinnbereich etwas ab.

Bei Verlusten dagegen fällt der subjektive Nutzen anfangs sehr stark ab und sinkt bei größeren Beträgen weniger schnell. Konkret heißt das: 100 Euro zu verlieren, schmerzt sehr. 1000 Euro abzuschreiben, ist zwar immer noch etwas bitterer als nur 900 Euro, aber die 100 Euro fallen kaum noch ins Gewicht. Mit der Idee des reinen rationalen Abwägens sind diese Ergebnisse nur schwer vereinbar. „Die Idee vom Homo oeconomicus ist weitgehend und seit langem überholt“, bestätigt Martin Kocher, Professor für Volkswirtschaft von der Ludwig-​Maximilians-​Universität München.

Die Ursache für unseren wenig rationalen Umgang mit Gewinnen und Verlusten konnte ein Team um den Neurowissenschaftler Alex Pine vom University College London 2009 im Hirnscanner sichtbar machen: Das dorsale Striatum, eine Region im Vorderhirn, die auch Teil des Belohnungszentrums ist, reagiert demnach auf immer höhere Geldgeschenke mit ansteigender, dann aber abflachender Aktivitätszunahme. Das positive Gefühl bei einem Gewinn steigt also nicht proportional mit dessen Größe. Bei einem Lottogewinn von zwei Millionen freut man sich nicht wesentlich mehr als bei einem von einer Million.

Homo oeconomicus

Homo oeconomicus/homo oeconomicus/homo economicus bzw. economic human

Ein Begriff aus der Wirtschaftswissenschaft für das Bild, dass der Mensch stets nach der Maxime handelt, seinen eigenen Nutzen zu optimieren. Das Motiv ist jedoch nicht in erster Linie egoistisch, sondern vielmehr rational zu sehen. Dieses Menschenbild steht im Gegensatz zu dem des Homo reciprocans, welches von einem Menschen ausgeht, für den kooperatives Handeln an erster Stelle steht.

dorsal

dorsal/-/dorsal

Die Lagebezeichnung dorsal bedeutet „zum Rücken hin“ gelegen. Im Bezug auf das Nervensystem handelt es sich um eine Richtung senkrecht zur neuralen Achse, also nach oben zum Kopf oder nach hinten.
Bei Tieren ohne aufrechten Gang ist die Bezeichnung einfacher, dort bedeutet sie immer zum Rücken hin. Durch den aufrechten Gang des Menschen knickt das Gehirn im Bezug auf das Rückenmark ab, wodurch dorsal zu „oben“ wird.

Mesolimbisches System

Mesolimbisches System/-/mesolimbic pathway

Ein System aus Neuronen, die Dopamin als Botenstoff verwenden und das entscheidend an der Entstehung positiver Gefühle beteiligt ist. Die Zellkörper liegen im unteren Tegmentums und ziehen unter anderem in die Amygdala, den Hippocampus und – besonders wichtig – den Nucleus accumbens, wo sie ihre Endköpfchen haben.

Die Angst vorm Verlust

Hinzu kommt: Das Vermeiden von Verlusten motiviert mehr als die Aussicht auf mögliche Gewinne – mit der Folge, dass auch die Risikobereitschaft in den jeweiligen Situationen unterschiedlich ausfällt. Besonders eindrücklich konnte dies Terrance Odean von der University of California in Berkeley belegen. Der Wirtschaftswissenschaftler studierte für seine Studie die Handelsaufzeichnungen eines großen Brokerhauses von 1987 bis 1993. Dabei stellte er fest, dass private Anleger gewinnbringende Wertpapiere eher verkaufen als verlustreiche. Bei den Gewinnen mag das Verhalten noch verständlich erscheinen: Den Börsianern war der sprichwörtliche Spatz in der Hand genug, darum vermieden sie im Gewinnbereich das Risiko.

Doch warum hielten die Anleger ihre Aktien bei verlustreichen Geschäften so lange? Christian Elger von der Beta Klinik in Bonn erforscht, wie sich finanzielle Verluste im Gehirn auswirken. Und er hat eine Theorie: „Verlust von Geld oder von wertvollen Gegenständen aktiviert die sogenannte Inselregion“, erklärt er. „Das ist äußerst unangenehm. Diese Struktur wird auch dann aktiviert, wenn wir Schmerz wahrnehmen. Das versucht man natürlich zu vermeiden.“

Neurowissenschaftler vermuten, dass auch die Amygdala für die Verlustangst verantwortlich ist. Der Hirnforscher Benedetto De Martino vom University College of London konnte zusammen mit Kollegen zeigen, dass Patienten mit Amygdala-​Läsion keine Verlustaversion zeigen. In der Tiefe des Temporallappens funktioniert dieses mandelförmige Kerngebiet wie ein Feuermelder. Es schätzt drohende Gefahr ein und ruft gegebenenfalls im Gehirn den Alarmzustand aus, so dass wir Angst empfinden, flüchten oder erstarren. Allerdings reagiert die Amygdala dabei äußerst sensibel – beim Anblick eines Raubtiers mag das ratsam sein, auf dem Finanzparkett ist es eher kontraproduktiv, wie Terrance Odeans Analyse zeigt.

Amygdala

Amygdala/Corpus amygdaloideum/amygdala

Ein wichtiges Kerngebiet im Temporallappen, welches mit Emotionen in Verbindung gebracht wird: es bewertet den emotionalen Gehalt einer Situation und reagiert besonders auf Bedrohung. In diesem Zusammenhang wird sie auch durch Schmerzreize aktiviert und spielt eine wichtige Rolle in der emotionalen Bewertung sensorischer Reize. Die Amygdala – zu Deutsch Mandelkern – wird zum limbischen System gezählt.

Temporallappen

Temporallappen/Lobus temporalis/temporal lobe

Der Temporallappen ist einer der vier großen Lappen des Großhirns. Auf Höhe der Ohren gelegen erfüllt er zahlreiche Aufgaben – zum Temporallappen gehören der auditive Cortex genauso wie der Hippocampus und das Wernicke-​Sprachzentrum.

Gier nach Glück

Außer der Amygdala hat die Vernunft noch einen zweiten Feind, tief im basalen Vorderhirn: den Nucleus accumbens Dieses Kerngebiet gehört zum Belohnungssystem des Menschen. Wenn wir Geld, Sex oder Schokolade erhalten oder auch nur erwarten, ist diese Region aktiv und löst Glücksgefühle aus. Wie die Gier nach diesen Glücksgefühlen jede Vernunft ausschalten kann, zeigt sich im Tierexperiment: Ermöglicht man Ratten per Hebeldruck ihr Belohnungszentrum zu erregen, stimulieren sie es, bis sie völlig erschöpft sind. Sie vergessen zu essen und zu trinken, vernachlässigen ihre Brut und paaren sich nicht. Besonders stark reagiert der Nucleus accumbens auf eine unerwartete Belohnung und auf die Aussicht auf sofortige Beute.

Professor Christian Elger vermutet, dass dies auch bei der Finanzkrise eine entscheidende Rolle gespielt hat. „Der ganz schnelle Gewinn aktiviert das Belohnungssystem und setzt die Entscheidungsfähigkeit und die Rationalität herab.“ Daher entscheiden sich Menschen lieber für einen kleineren Geldbetrag, wenn sie ihn sofort erhalten, statt sich für einen größeren zu entscheiden, den sie zwei Jahre später bekämen.

Auch wenn wir Wahrscheinlichkeiten beurteilen sollten, verhalten wir uns oft irrational, stellten Kahneman und Tversky fest. Geringe Wahrscheinlichkeiten überbewerteten wir, hohe Wahrscheinlichkeiten unterschätzten wir. Dies ist ein Grund, warum viele Menschen mehr Angst vor terroristischen Anschlägen haben als vor Autounfällen. Doch es gibt auch Situationen, in denen wir kleine Wahrscheinlichkeiten ganz ausblenden. „Das hängt sehr stark vom Kontext ab“, erklärt der Ökonom Martin Kocher. Er vermutet, dass dies auch eine Ursache der Finanzkrise war: „Die Wahrscheinlichkeit dieses Crashs hat man sehr klein gesetzt und damit eher vernachlässigt.“

Amygdala

Amygdala/Corpus amygdaloideum/amygdala

Ein wichtiges Kerngebiet im Temporallappen, welches mit Emotionen in Verbindung gebracht wird: es bewertet den emotionalen Gehalt einer Situation und reagiert besonders auf Bedrohung. In diesem Zusammenhang wird sie auch durch Schmerzreize aktiviert und spielt eine wichtige Rolle in der emotionalen Bewertung sensorischer Reize. Die Amygdala – zu Deutsch Mandelkern – wird zum limbischen System gezählt.

Nucleus

Nucleus/Nucleus/nucleus

Nucleus, Plural Nuclei, bezeichnet zweierlei: Zum einen den Kern einer Zelle, den Zellkern. Zum zweiten eine Ansammlung von Zellkörpern im Gehirn.

Nucleus accumbens

Nucleus accumbens/Nucleus accumbens/nucleus accumbens

Der Nucleus accumbens ist ein Kern in den Basalganglien, der dopaminerge (auf Dopamin reagierende) Eingänge vom ventralen Tegmentum bekommt. Er wird mit Belohnung und Aufmerksamkeit, aber auch mit Sucht assoziiert. In der Schmerzverarbeitung ist er an motivationalen Aspekten des Schmerzes (Belohnung, Schmerzabnahme) sowie an der Wirkung von Placebos beteiligt.

Mesolimbisches System

Mesolimbisches System/-/mesolimbic pathway

Ein System aus Neuronen, die Dopamin als Botenstoff verwenden und das entscheidend an der Entstehung positiver Gefühle beteiligt ist. Die Zellkörper liegen im unteren Tegmentums und ziehen unter anderem in die Amygdala, den Hippocampus und – besonders wichtig – den Nucleus accumbens, wo sie ihre Endköpfchen haben.

Mesolimbisches System

Mesolimbisches System/-/mesolimbic pathway

Ein System aus Neuronen, die Dopamin als Botenstoff verwenden und das entscheidend an der Entstehung positiver Gefühle beteiligt ist. Die Zellkörper liegen im unteren Tegmentums und ziehen unter anderem in die Amygdala, den Hippocampus und – besonders wichtig – den Nucleus accumbens, wo sie ihre Endköpfchen haben.

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5 Kommentare

Gast 20.01.2017
Frau Drimalla nur weiter so Ihre Artikel sind erfrischend, auch Sie können, wie

Stephen Hawking, ein sehr kompliziertes Thema, einfach beschreiben und erklären.

Hanna Drimalla 20.01.2017
Vielen Dank für das nette Kompliment! Es freut mich sehr, dass Ihnen die Texte gefallen.

Antwort auf von Pia Teresa van Wyk

Gast 20.01.2017
Hallo Frau Drimalla, vielen Dank für Ihren interessanten Beitrag. Ich bin von Haus aus Dipl.-Ökonom und denke dass das Konzept des 'homo oeconomicus' zwar in die Jahre gekommen ist, dennoch aber interessante Einsichten liefern kann: Jegliches Vermeidungsverhalten kann (oder besser: Könnte) ja auch als Nutzenkalkül ( z.B. zur Maximierung des Wohlbefindens oder zur Minimierung kognitiver Dissonanzen) interpretiert werde.Als Teil einer Nutzenfunktion sind hier die gängigen Optimalitätsbedingungen ableitbar und ein Optimum wäre prinzipiell identifizierbar: Es käme darauf an inwieweit man emotionale, irrationale und sonstige Verhaltensaspekte in Form von Nutzen- oder Kostenkategorien ausdrücken kann.

Hanna Drimalla 20.01.2017
Vielen Dank für Ihren kenntnissreichen Kommentar! Ich stimme Ihnen völlig zu, dass sich in das Konzept des "homo oeconomicus" auch emotionale Kosten und Nutzen integrieren lassen.

Der "homo oeconomicus" im Text dagegen rechnet (ganz klassisch) computergleich finanzielle Nutzen, Kosten und Erwartungen auf. Anhand von ihm lässt sich zeigen, inwiefern unser Verhalten manchmal von der "reinen Vernunft" abweicht.

Antwort auf von Gast

Gabriella .. 20.01.2017
Der Beitrag ist wircklich seehr interessant

Mir fällt dazu ein:

Wenn ich nur Kosten und kein Nutzen habe, dann investiere ich nichts mehr.

Oder, wenn ich nur gebe, und nie Etwas in ergend eine Form zurückkomt,

dann höre ich auf zu geben. Ich glaube, dass viele andere auch so denken.

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