Signale aus dem Innenleben
Wir schnauben vor Wut oder strahlen vor Glück. Emotionen bestimmen unser Leben und beeinflussen das Verhalten. Emotionale Signale sind daher auch ein Mittel zur Kommunikation.
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Dirk Wildgruber
Veröffentlicht: 20.07.2012
Niveau: mittel
- Menschen sind sehr gut darin, die Emotionen anderer anhand von Mimik und Stimmlage zu erkennen. Basisemotionen wie Ärger, Trauer oder Freude lösen bei allen Menschen ein ähnliches Mienenspiel aus.
- Emotionen anderer geben wichtige soziale Hinweise. So deutet ein trauriges Gesicht auf Hilfsbedürftigkeit hin, ein ängstlicher Gesichtsausdruck warnt vor Gefahren.
- An der Emotionserkennung sind Hirnareale beteiligt, die auch für die Erzeugung von Emotionen zuständig sind.
Emotionen
Emotionen/-/emotions
Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.
Mimik
Mimik/-/facial expression
Fünf Muskelgruppen kontrollieren die sichtbaren Bewegungen an unserer Gesichtsoberfläche – und das gilt für alle Menschen auf der Welt. Aus diesem Grund hinterlassen die Basisemotionen Angst, Wut, Ekel, Trauer, Überraschung und Freude überall ähnliche Spuren im Gesicht, die wir in der Regel auch bei Fremden zuverlässig identifizieren können. Neurowissenschaftler vermuten, dass diese Fähigkeit dadurch zustande kommt, dass wir unbewusst den Gesichtsausdruck unseres Gegenübers nachahmen.
Basisemotionen
Basisemotionen/-/basic emotions
Einige Forscher sind der Meinung, dass alle Emotionen sich aus einigen wenigen Basisemotionen zusammensetzen lassen. Diese werden auch als Primäremotionen bezeichnet. Hierzu zählen Furcht, Wut, Freude, Trauer, Vertrauen, Ekel, Überraschung und Neugierde. Primäremotionen treten infolge eines Ereignisses sehr rasch auf. Ebeno rasch können sie wieder verschwinden und komplexeren Sekundäremotionen Platz machen.
Wir heulen vor Wut oder sind zu Tränen gerührt. Doch welchen Zweck haben emotionale Tränen? Wissenschaftler meinen, dass Weinen als unmissverständliches Signal dient, um unseren Mitmenschen zu zeigen, dass man unglücklich oder hilflos ist – und Unterstützung brauchen könnte.
Tatsächlich konnten Forscher zeigen, dass Probanden auf Fotos von weinenden Personen deren Gefühlslage schlechter erkennen, wenn die Tränen wegretuschiert sind. Weinen Frauen aus Trauer, senden sie damit auch unsichtbare chemische Signale. Laut einer Studie israelischer Wissenschaftler lässt der nicht wahrnehmbare Geruch von Trauertränen bei Männern den Testosteronspiegel sinken und vermindert auch die sexuelle Erregbarkeit.
Ebenfalls wissenschaftlich bestätigt ist inzwischen das Klischee, dass Frauen näher am Wasser gebaut sind als Männer. Sie weinen bis zu 64 Mal im Jahr, Männer im gleichen Zeitraum höchstens 17 Mal. Der Unterschied entwickelt sich aber erst im Teenager-Alter: Denn Frauen weinen nicht nur öfter, sondern auch länger und aus anderen Gründen als Männer, etwa, wenn sie vor Konflikten stehen. Forscher vermuten darum, dass die Art und die Häufigkeit des Weinens Erwachsener auch kulturell bedingt sein könnten.
Viele Philosophen haben den Menschen über seine Fähigkeit zur Vernunft definiert. Schon Aristoteles (384 — 322 v. Chr.) sprach vom „zoon logicon“, dem „vernunftbegabten Tier“. Hirnforscher und Kognitionspsychologen vertreten heute aber eine andere Ansicht als der große griechische Denker: Die Macht, die uns maßgeblich bestimmt, ist nicht die Vernunft. Es sind die Emotionen.
Rund um die Uhr, tagaus tagein, stehen wir unter ihrem Einfluss. Permanent generiert vom Gehirn, als Reaktionen auf den stetig eintreffenden Strom an Informationen, lenken Emotionen unser Denken und Handeln. Da nur ein kleiner Teil davon als bewusste Gefühle erlebt wird, erkennen wir oft selbst nicht, was uns gerade an– und umtreibt. Und oft erkennen andere unsere momentane emotionale Lage besser als wir selbst. Denn weil Emotionen im Leben von Menschen eine derart tragende Rolle spielen, hat der Mensch ein sehr sensibles Gespür dafür entwickelt, was andere empfinden und wie sie sich dabei fühlen.
Emotionen
Emotionen/-/emotions
Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.
Beredtes Mienenspiel
Recht deutlich treten Emotionen beispielsweise im Gesicht zutage. Egal ob jemand die Stirn runzelt oder die Mundwinkel verzieht – seine Mitmenschen erkennen in der Regel genau, welche Emotionen hinter dem Mienenspiel stecken. Und das gilt rund um den Globus: Denn die so genannten Basisemotionen wie Angst, Trauer, Ärger, Ekel, Überraschung oder Freude äußern sich in mimischen Merkmalen, die in allen Kulturen und bei allen Menschen auf dieser Welt mehr oder minder gleich sind. Sind wir etwa überrascht, weiten sich die Augen, der Mund öffnet sich leicht. Empfinden wir Freude, ziehen sich die Mundwinkel nach oben und um die Augen bilden sich die so genannten Lachfältchen. ▸ Die Wurzeln der Gefühle
Diese für die Basisemotionen charakteristischen Gesichtsausdrücke werden auf der ganzen Welt intuitiv verstanden. Dies gilt übrigens auch für die Stimmlage: Ob jemand wütend ist oder gut gelaunt, ob er droht oder betören will, erkennen wir auch in fremden Sprachen – allein am Tonfall.
Hinzu kommt: Mienenspiel und Stimme lassen sich nur begrenzt willentlich beeinflussen und sind dementsprechend schwer zu verstellen. Doch warum tritt die Gefühlslage so unverschleiert und leicht lesbar von innen nach außen? Weil der offensichtliche Ausdruck von Emotionen für den in Gruppen zusammenlebenden Menschen wichtige soziale Funktionen besitzt. So teilt ein trauriges oder gar weinendes Gesicht anderen mit, dass man sich gerade schlecht fühlt und deshalb Trost und Unterstützung brauchen könnte (siehe Kasten „Warum weinen wir?“).
Ein wütendes Antlitz warnt vor möglicherweise bevorstehender Aggression und gemahnt dazu, dem Träger lieber aus dem Weg zu gehen. Und wer eine offenkundig ängstliche Person sieht, ist selbst auf der Hut – weil dies auf eine drohende Gefahr hinweist.
Emotionen
Emotionen/-/emotions
Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.
Basisemotionen
Basisemotionen/-/basic emotions
Einige Forscher sind der Meinung, dass alle Emotionen sich aus einigen wenigen Basisemotionen zusammensetzen lassen. Diese werden auch als Primäremotionen bezeichnet. Hierzu zählen Furcht, Wut, Freude, Trauer, Vertrauen, Ekel, Überraschung und Neugierde. Primäremotionen treten infolge eines Ereignisses sehr rasch auf. Ebeno rasch können sie wieder verschwinden und komplexeren Sekundäremotionen Platz machen.
Auge
Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb
Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.
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Emotionserkennung im Gehirn
Das Erkennen der Emotionen anderer läuft blitzschnell und automatisch ab. Besonders achten wir dabei auf den Mund und die Augen des Gegenübers – zwei Regionen, die bei der Mimik am aussagekräftigsten sind. Bei der Verarbeitung dieser visuellen Informationen sind Hirnareale aktiv, die auch beim Entstehen von Emotionen eine Rolle spielen. Dazu zählen Teile der Großhirnrinde, das limbische System mit der Amygdala und der anteriore cinguläre Cortex, in dem vor allem die so genannten Spindelzellen bei der Emotionserkennung aktiv werden.
Doch wir lesen nicht nur die Gefühle anderer, wir fühlen sie auch nach. Spiegelneurone im motorischen Cortex etwa feuern nicht nur, wenn wir selbst lächeln, sondern ebenso, wenn wir andere lächeln sehen. Das ist möglicherweise der Grund dafür, dass viele Emotionen ansteckend wirken und sich auf andere übertragen.
Emotionen
Emotionen/-/emotions
Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.
Auge
Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb
Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.
Mimik
Mimik/-/facial expression
Fünf Muskelgruppen kontrollieren die sichtbaren Bewegungen an unserer Gesichtsoberfläche – und das gilt für alle Menschen auf der Welt. Aus diesem Grund hinterlassen die Basisemotionen Angst, Wut, Ekel, Trauer, Überraschung und Freude überall ähnliche Spuren im Gesicht, die wir in der Regel auch bei Fremden zuverlässig identifizieren können. Neurowissenschaftler vermuten, dass diese Fähigkeit dadurch zustande kommt, dass wir unbewusst den Gesichtsausdruck unseres Gegenübers nachahmen.
Amygdala
Amygdala/Corpus amygdaloideum/amygdala
Ein wichtiges Kerngebiet im Temporallappen, welches mit Emotionen in Verbindung gebracht wird: es bewertet den emotionalen Gehalt einer Situation und reagiert besonders auf Bedrohung. In diesem Zusammenhang wird sie auch durch Schmerzreize aktiviert und spielt eine wichtige Rolle in der emotionalen Bewertung sensorischer Reize. Die Amygdala – zu Deutsch Mandelkern – wird zum limbischen System gezählt.
Spiegelneurone
Spiegelneurone/-/mirror neurons
Nervenzellen im Gehirn von Primaten, die genauso feuern, wenn ihre Besitzer eine Handlung beobachten wie wenn sie diese selbst durchführen. Anfang der 1990er waren italienische Forscher auf diese besonderen Neuronen gestoßen, als sie mit Makaken experimentierten. Später wurden Spiegelneurone auch im menschlichen Gehirn nachgewiesen. Hier kommen sie unter anderem im Broca-Areal vor, das für die Sprachverarbeitung verantwortlich ist. Die Spiegelneurone könnten eine Erklärung dafür liefern, warum wir in der Lage sind, die Gefühle und Absichten anderer nachzuvollziehen. Die Diskussion darum ist noch nicht abgeschlossen.
Cortex
Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex
Der Cortex cerebri, kurz Cortex genannt, bezeichnet die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.
Schwieriges Forschungsfeld
In der neurobiologischen Forschung sind Emotionen allerdings kein einfaches Gebiet. Denn so flüchtig und subjektiv, wie Gefühle nun mal sind, lassen sie sich nur schwerlich messen und bewerten. Darum unterscheiden viele Studien streng zwischen dem emotionalen Erleben, das Probanden nur durch Selbsteinschätzungen wiedergeben können, und dem Ausdruck von Emotionen, den man auch als Beobachter sehen und bewerten kann. Auch Tierstudien sind auf dem Feld der affektiven Neurowissenschaften problematisch, da Tiere bekanntlich keine Auskunft über ihre Gefühle geben können.
Einige Erkenntnisse konnten jedoch bei Patienten mit Hirnläsionen gewonnen werden, etwa solche zu Defiziten in der Emotionserkennung. Ist beispielsweise die Amygdala geschädigt, können die Betroffenen Angst beim Gegenüber schlechter erkennen. Schädigungen der Insula führen zu Einschränkungen beim Erkennen von Wut. Doch auch Menschen ohne derart definierte Hirnschäden haben zuweilen Probleme mit der Deutung der Gefühle anderer. Autisten zum Beispiel bereitet es Schwierigkeiten, Gesichtern Emotionen zuzuordnen. Auch bei Schizophrenie, Demenz oder Schlaganfall kommen solche Symptome vor. Folge sind teils gravierende Einschränkungen im sozialen Zusammenleben. Das macht deutlich, wie sehr die Fähigkeit, die Gefühle unserer Mitmenschen erkennen und nachempfinden zu können, unseren täglichen Umgang miteinander beeinflusst.
Emotionen
Emotionen/-/emotions
Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.
Emotionen
Emotionen/-/emotions
Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.
Amygdala
Amygdala/Corpus amygdaloideum/amygdala
Ein wichtiges Kerngebiet im Temporallappen, welches mit Emotionen in Verbindung gebracht wird: es bewertet den emotionalen Gehalt einer Situation und reagiert besonders auf Bedrohung. In diesem Zusammenhang wird sie auch durch Schmerzreize aktiviert und spielt eine wichtige Rolle in der emotionalen Bewertung sensorischer Reize. Die Amygdala – zu Deutsch Mandelkern – wird zum limbischen System gezählt.
Insellappen
Insellappen/Lobus insularis/insula
Der Insellappen ist ein eingesenkter Teil des Cortex (Großhirnrinde), der durch Frontal-, Temporal– und Parietallappen verdeckt wird. Diese Überlagerung wird Opercula (Deckel) genannt. Die Insula hat Einfluss auf die Motorik und Sensorik der Eingeweide und gilt in der Schmerzverarbeitung als Verbindung zwischen kognitiven und emotionalen Elementen.
Demenz
Demenz/Dementia/dementia
Demenz ist ein erworbenes Defizit kognitiver, aber auch sozialer, motorischer und emotionaler Fähigkeiten. Die bekannteste Form ist Alzheimer. „De mentia“ bedeutet auf Deutsch „ohne Geist“.
Schlaganfall
Schlaganfall/Apoplexia cerebri/stroke
Bei einem Schlaganfall werden das Gehirn oder Teile davon zeitweilig nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und dem Energieträger Glukose. Häufigster Auslöser des Schlafanfalls ist eine Verengung der Arterien. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzliche Sehstörungen, Schwindel sowie Lähmungserscheinungen. Als Langzeitfolgen können verschiedene Arten von Gefühls– und Bewegungsstörungen auftreten. In Deutschland ging 2006 jeder dritte Todesfall auf einen Schlaganfall zurück.
Wie zb. Begeisterung und Verliebtheit .
Beide diese Gefühle sind mit viel Emotion verbunden, deswegen werden sie manchesmal verwechselt.